Hier der Beweis in Form eines Videos, das Flugzeugtoiletten bei Delta Airlines auch für Passagiere im Rollstuhl zugänglich sind: Es bedarf nur einer Prise Wagemut und Akrobatik sowie der freundlichen Hilfe eines kräftigen Stewards, um die über einen halben Meter von der Tür entfernte Toilettenschüssel zu erreichen:
Man platziere den Rollstuhl seitlich vor der etwa 40 cm breiten Toilettentür und bittet den Stewardess, seinen ausgestreckten Arm eine Brücke zum Türrahmen der Toilette zu bilden. Die eine Hand fest um das Handgelenk gepackt, die andere Hand auf der Kante des Waschbeckens, schwinge man sich unter dem Arm des Stewards hindurch und vollziehe dabei eine knapp 180 Grad starke Drehung. Auf den Beinen sich abstützend, werde der Handgriff am Arm des Stewards gelöst und schnell an eine Halterung neben dem Klo gegriffen. Mit einer Art Klimmzug stemme man sich schließlich direkt auf die Kloschüssel. Fertig!
Ein Großteil der in direkter Nähe zur Toilette sitzenden Passagiere werden zwar unfreiwillige Zeugen dieser artistischen Einlage: Es gibt auch noch nicht einmal einen Vorhang, der bei dem intimen Vorgang eines Klobesuchs wenigstens etwas Sichtschutz bietet und ein Minimum an Privatsphäre erlaubt – und dennoch: wie in dem Video offensichtlich erkennbar: erreichbar ist die Toilette!
Dies muß wohl auch der Grund sein, warum Delta Airlines die nicht barrierefreie Toilette mit einem Rollstuhlzeichen versehen hat. In einem anderen Zusammenhang würde wohl von Etikettenschwindel gesprochen werden, in der Luftfahrt ist dies leider üblich.