Petition Barrierefreies Fliegen

go straight to the english version

Seit dem 20.12.2008 befindet sich die Petition „Öffentliches Luftrecht – Barrierefreiheit im Flugverkehr“ – die von der sagenhafte Anzahl von 571 Leuten mitgezeichnet wurde – in der parlamentarischen Prüfung. Bei entsprechender Relevanz (was immer das bedeuten mag), wird sie dem Bundestag vorgelegt.

Petition Parlamentarische Prüfung

+++ NEUESTES +++

TAZ veröffentlicht Artikel +++ Petition nun in der Parlamentarischen Prüfung +++ Hempels veröffentlicht Interview +++ Ministerin Trauernicht dankt für Engagement +++ Der Albrecht veröffentlicht Artikel +++ mehr unter Medienecho

Hintergrund der Petition – Kein Klo über den Wolken

Fliegen ist mittlerweile so normal wie Auto- und Bahnfahren – für fast alle Menschen in Europa. Nicht aber für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. So hat diese Zielgruppe auch nach Inkrafttreten der EU Flugverordnung vom Juli 2008 beispielsweise keine Chance, auf Kurz- und Mittelstreckenflügen eine Toilette aufzusuchen.

Petition Barrierefreies Fliegen mitzeichnen!Europäische Fluggesellschaften – darunter auch die Deutsche Lufthansa – verweigern Ihren mobilitätseingeschränkten Passagieren bis heute den Zugang zu einer Toilette. Zwei bis drei Stunden, manchmal sogar länger, wird ihnen zugemutet keine Toilette aufzusuchen. Wer die Frage des Stewarts „Müssen Sie in dieser Zeit eine Toilette aufsuchen?“ mit „Ja“ beantwortet, kann gleich wieder vom Flieger gehen. Er wird schlichtweg nicht befördert.

Auch bei Vorabanmeldung weigern sich Fluggesellschaften einen sogenannten Bordrollstuhl an Bord mitzuführen. Dieser ermöglicht den Transfer vom Sitzplatz zur Toilette. So antwortet zum Beispiel die Deutsche Lufthansa in einer E-Mail vom 9.1.2008 lakonisch: „In der Tat ist es bedauerlicherweise auch auf Voranmeldung hin nicht möglich, auf Kurzstreckenflügen einen Bordrollstuhl zur Verfügung zu stellen“ und versichern zynisch weiter „dass wir alles dafür tun, damit Ihre Reisen reibungslos verlaufen.“

Zitate

  • Die Scheißhäuser im Flieger sind in der Tat zu klein! G.B., Kieler, 12.11.2008
  • Wußte nicht, das derart selbstverständliches noch petitioniert werden muss!? C.W., Student aus Kiel, 12.11.2008
  • Signed! J.G., Dozent, Dänemark, 9.11.2008
  • sehr gut, unterzeichne ich gleich und ist ab morgen früh in den redaktionsempfehlungen. viel erfolg. Sebastian Mraczny, jetzt-Mitarbeiter, 8.11.2008
  • wird unterzeichnet und empfohlen – kikuju, jetzt-Userin, 8.11.2008
  • ziemlich traurig, dass es dafür eine petition braucht. chocolatecat, jetzt-Userin, 8.11.2008
  • häkchen drunter. 🙂 ich werds weitersagen – Jollscherl, jetzt-Userin, 7.11.2008
  • das ist ja voellig bescheuert, dass es in dieser verordnung nicht festgelegt ist, dass ein geeigneter rollstuhl dabei sein muss. pikachu, jetzt-Userin, 20.10.2008
  • Das ist echt ein Ding der Unmöglichkeit. miss_moneypenny, jetzt-Userin., 25.10.2008
  • Willste das nicht als Petition beim Bundestag einreichen? Aporia, jetzt-User, 24.10.2008 (gesagt – getan, Anm. d. Red.)

Ein Flug, auf dem mehrere Stunden lang keine Toilette aufgesucht benutzt werden kann, kann nicht „reibungslos“ verlaufen und verfehlt zentrale Bedürfnisse der Passagiere. Man stelle sich vor, drei Stunden in einem Fahrstuhl fest zu sitzen – das ist in etwa die Zeit, die die deutschen und europäischen Fluggesellschaften ihren mobilitätseingeschränkten Passagieren zumuten, keine Toilette zu benutzen.

Aus diesem Grund habe ich beim Deutschen Bundestag eine Petition eingereicht, die nun veröffentlicht wurde und eine sechswöchige Mitzeichnungsfrist (bis 19.12.2008) hat.

English version

The petition is about accessibility in airplanes. In Europe, PRM’s (persons with reduced mobility) have no access to toilets within an airplane. In contrast to American law  European airlines are not legally obliged to provide onboard-wheelchairs. The consequence is, that I and many other PRMs can’t reach the toilet, because the gangway within the plane is too small for my or anybodys else personal wheelchair.

Why making the petition?

Flying has become commonplace – like travelling by car and train – for the vast majority of people. But not for PRMs. This group still has no chance of accessing toilets on short-haul flights, although the Europan Union just released a new law, saying that airlines are obliged to enable all passengers access to the facilities.

European Airlines – including the German Lufthansa – refuse to enable passengers with reduced mobility the access to the toilet. Airlines expect that PRMs wait for up to three hours or even longer. More then one time I personally had to answer the question: „Do you need to go to the toilet on this flight?“ If I then say, „Yes, probably“ – which would be likeley on a three hours flight – I would have to leave the plane.

Even if the passenger informs the airlines 48 hours before taking off, they wouldn’t offer the „service“ of an on-board wheelchair (VIDEO). This special chair enables the transfer from the seat to the toilet. On my request from 9.1.2008 the German Lufthansa answered „Indeed, it is not possible to provide an on-board wheelchair on short haul flights“ and added „we are trying to do our best that your journey will be as convenient as possible“.

Flights where passengers are expected not to access the toilets for several hours cannot be called „convenient“ at all. Just imagine, being stucked in an elevator for two hours and more – this image shows the situation for the passengers not being able to enter a toilet.

This is the reason why I handed in the petition, stating two demands: 1. An on-board wheelchair on every flight on request. 2. The on-board wheelchair has to fit into the toilet. The German Bundestag published the petition on the 6.1.2008 with a time period of six weeks to sign it. The closing date will be the 19.12.2008
I guess, European airlines don’t carry an on-board wheelchair, because they think, that it is too complicated and that it costs too much time… Thats why I run this petition. I try to inform the public and start a new political debate about this quite harsh and discriminating issue.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert